Bischof würdigt Ellwanger Combonis

Bischof Dr. Klaus Krämer hebt die Bedeutung der Comboni-Missionare für Afrika und ihre Rolle als Glaubensgemeinschaft hervor.

Mit einem Festgottesdienst in der Basilika St. Vitus haben am Sonntag die Comboni-Missionare das 100-jährige Bestehen des Josefinums in Ellwangen gefeiert. Dabei unterstrich der katholische Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart, Dr. Klaus Krämer, die große Bedeutung der Comboni-Missionare als Ordens- und Glaubensgemeinschaft, aber auch als Christen, die sich vor allem in Afrika der Not der Menschen annehmen und viele positive Akzente setzen.
"Die Comboni-Missionare und der Bischof gehören einfach zusammen", sagte Stadtpfarrer Prof. Dr. Sven van Meegen und freute sich über eine voll besetzte Basilika. Klaus Krämer betonte, dass er zum ersten Mal als Bischof in Ellwangen sei. In seiner Predigt ging er zunächst auf die bewegte Geschichte der Comboni-Missionare in Ellwangen ein. 1925 habe die Gemeinschaft in der alten Posthalterei Wohlfrom ein Haus gekauft, mit dem Ziel, dieses als Internat für Priester und Ordensleute zu nutzen. Den Nationalsozialisten war dieses Haus stets ein Dorn im Auge und so wurde es 1945 gesprengt. Doch sieben Jahre später bauten die Comboni-Missionare das Josefinum wieder auf.
Der Bischof widmete sich auch dem Gründer der Ordensgemeinschaft, Daniel Comboni (1831 - 1881). Der Italiener habe sich in besonderer Weise mit der Not vor allem der Sklaven in Afrika identifiziert und sei auch heute noch ein Vorbild für die Comboni-Missionare.
Bischof Krämer würdigte das Durchhaltevermögen der Ordensgemeinschaft auch in schwierigen Zeiten. Besonders hervorzuheben sei, dass die Missionare die Kulturen fremder Länder beachten und die Menschen zusammenführen. Dabei spiele die Botschaft der Freiheit eine große Rolle. Der Bischof sieht die Ellwanger Comboni-Missionare auf dem richtigen Weg. "Die frohe Botschaft von Christus bleibt bestehen", sagte er und wünschte der Glaubensgemeinschaft weiterhin viel Motivation, Inspiration und Kraft für ihren wertvollen Dienst. Das Josefinum solle ein Ort des gelebten Glaubens bleiben. "Machen wir uns auf den Weg in die Zukunft, die Gott selbst uns bereitet", appelierte der Bischof an die Gläubigen.
Der Provinzial der Comboni-Missionare, Hubert Grabmann aus Nürnberg, dankte dem Bischof für seine ermutigenden Worte und wünschte ihm Gottes Segen. Der Gottesdienst wurde von den Stiftsbläsern und von kraftvollem Orgelspiel begleitet. Die Gesamtleitung hatte Regionalkantor Benedikt Nuding.

Im Anschluss an den Gottesdienst gab es zunächst einen Stehempfang im Garten des Jeningenheims. Dabei nutzten viele Gläubige die Chance, um mit dem Bischof persönlich ins Gespräch zu kommen. Dann stellte sich Bischof Krämer im Saal des Jeningenheims den Fragen von Pfarrer van Meegen, von Provinzial Hubert Grabmann und vom Comboni-Missionar Pater Markus Körber. Die Kirche könne von den Comboni-Missionaren lernen, auch in Zeiten von Rückschlägen nicht aufzugeben und den Weg des Glaubens entschlossen weiter zu gehen, antwortete der Bischof auf eine entsprechende Frage. Ordensgemeinschaften seien Orte der Spiritualität, Missionare sollten den Glauben aber auch in die Welt hineintragen.
Bedeckt zeigte sich der Bischof im Hinblick auf pastorale Initiativen in der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Man sei im Prozess der Beratung, könne von anderen lernen, müsse aber letztlich seinen eigenen Weg finden, unterstrich der Bischof.
Zum Schluss wurde bekannt, dass Bischof Krämer nächstes Jahr den Gottesdienst zur Eröffnung der Landesgartenschau in Ellwangen halten wird.